Entscheidungen bestimmen unser Leben
von Dr. rer. nat. Marlies Koel
Entscheidungen sind der Beginn von etwas. Sie können uns in eine neue Situation versetzen, die wir uns vielleicht niemals hätten träumen lassen.
Wie treffen wir Entscheidungen? Hier gibt es unterschiedliche Herangehensweisen:
Manche überlegen alles genau, bevor sie eine Entscheidung treffen. Andere entscheiden spontan, wieder andere diskutieren und beraten sich oder befragen eine übergeordnete Institution. Immer spielt die Befriedigung von Bedürfnissen eine Rolle, bewusste oder unbewusste.
Die Welt, wie wir sie wahrnehmen, ist unsere Wahl.
Wir erleben uns durch die Polarität, im Vergleich zu anderen oder auch zu unserer belebten und unbelebten Umwelt. Unsere Sinne sind auf diese Welt fein eingestimmt. Entsprechend unserer Wahrnehmung interpretieren, entscheiden und handeln wir. Auch wenn wir nicht entscheiden und nicht handeln, ist das bereits eine Entscheidung.
Daraus ergibt sich ein weites Feld an Möglichkeiten:
- unsere aktive bewusste eigene Entscheidung,
- unsere unbewusste Entscheidung,
- wir erlauben, andere für uns entscheiden zu lassen,
- wir entscheiden nicht zu entscheiden,
- es gibt populäre und unpopuläre Entscheidungen,
- entscheide ich für mein Herz?
- entscheide ich für andere?
Wir leben in hierarchisch geordneten Systemen, in denen Autoritäten Entscheidungen vorgeben:
- in einer Familie entscheiden i.d.R. die Eltern,
- in einem Unternehmen die Unternehmensleitung,
- in einer Gesellschaft die Staatsführung, die Gesetzgebung etc.
Wir befinden uns in ständiger Wechselwirkung mit unserer Innenwelt und unserer Umwelt. Wir agieren oder reagieren und im Laufe unseres Lebens entwickeln wir natürlicherweise einen „Bezugsrahmen“ zu unserer Umwelt. Unsere Erfahrungen, Konzepte, Interpretationen und Entscheidungen bilden ein inneres Bezugssystem, das zu einem Maßstab wird. Dies ist ein kontinuierlicher Prozess, durch den wir wachsen und uns weiterentwickeln.
Bei allen Entscheidungen ist es wichtig, sich bewusst zu sein, dass unsere getroffenen Grundsatzentscheidungen, die wir in der Vergangenheit getroffen haben, unser weiteres Leben beeinflussen. Dies bezieht sich darauf, wie wir uns als Erwachsene verhalten, sowohl privat als auch beruflich. Es bestimmt mit welcher „Brille“ wir das Leben sehen und leben. Dazu gehören Stresssituationen, Konflikte oder auch neue Situationen, unsere Weltsicht und die Art und Weise, wie wir mit uns und den anderen umgehen.
Es gibt Situationen, in denen Konsensentscheidungen nicht möglich sind und nur Kompromisse in Frage kommen. Dann entscheiden wir unbewusst entsprechend unseren Überlebensstrategien , die uns ursprünglich dazu dienten, unseren kindlichen Mangel zu kompensieren.
Wie wäre es, wenn wir aus der Fülle heraus entscheiden würden?
Und wie wäre es, wenn wir für all unsere Entscheidungen die volle Verantwortung übernehmen und entsprechend handeln?
Dann kann sich unser Lebensweg in eine Richtung entwickeln, die die Grundlage für ein glückliches und erfülltes Leben ist. Es ist eine Einladung, sich mit Mut und Achtsamkeit bewusst für Veränderung zu entscheiden. Manchmal sind auch unpopuläre Entscheidungen notwendig.
Diesem Aspekt wird vielleicht zu wenig Beachtung geschenkt. Nur wer den Willen zur Veränderung hat und sich bewusst dafür entscheidet, kann etwas verändern.